Schriftzug Pohlus Ornament oben
   

"Beate Pohlus kam vor über 23 Jahren an der Münchner Akademie der bildenden Künste in das seltene Metier. Sie durfte bei der Abnahme der Totenmaske des Komponisten Carl Orff im Jahr 1982 assistieren. Seither hat sie rund 50 Masken selbst erstellt. "Es entsteht wieder eine Kultur, mit dem Tod offener umzugehen", stellt Pohlus fest. Die Hinterbliebenen einer bekannten Industriellenfamilie haben sie nach Wien gerufen, für eine Adelige übte sie ihre Kunstfertigkeit in Nord-Italien aus. Neben den Künstlern zeigt das Bestatter-Gewerbe mehr Interesse an Totenmasken. Die Zahl der Bestatter nimmt zu, die diesen Service anbieten wollen. Dies bestätigt Dr. Kerstin Gernig vom Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. in Düsseldorf.
Die Zahl der Spezialisten für die Kunst am Tod ist überschaubar."

J. König, 2005

Meine Handwerkskunst

Bei meiner Arbeit halte ich mich zur Gänze an die über Jahrhunderte überlieferte Handwerkstradition, die heute nur noch sehr selten beherrscht wird. Auf diese Weise ist es mir möglich, auf jegliche Kunststoffe, z.B. Silikon, zu verzichten. Lediglich natürliche Materialien kommen zum Einsatz. Indem ich zwei Trennungen aus Baumwollfäden lege, gelingt es mir, nicht nur die Negativschale äußerst behutsam zu entfernen, sondern auch die individuell besonders interessante Partie der Ohren mit abzuformen. So entsteht dann ein 2/3-Abguß des Hauptes, der einerseits die Kopfform unverfälscht wiedergibt, andererseits – auf Wunsch – auch zu einer Büste umgearbeitet werden kann.

Als Abformmaterial für das Negativ verwende ich reinen Gips, der durch seine kristalline Struktur jedes Fältchen, jedes Härchen, ja sogar jede Pore exakt abzeichnet. Das Trennmittel zu dem Alabastergips-Positiv besitzt selbst kaum Volumen, so daß eine naturgetreues Abbild in Proportion und Oberfläche entsteht. Dies erklärt auch die Faszination, die das fertige Bildnis ausstrahlt: Absolute Genauigkeit der Form paart sich mit der reinweißen Farbe des Materials, das beiträgt zur Verklärung des versöhnten und friedvollen Gesichtsausdrucks, der alle Spuren der Agonie weit hinter sich gelassen hat.

Selbstverständlich ist auch eine farbige Fassung oder ein Bronzeguß möglich.

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